Torwart Ralf Fährmann war bei der 0:2-Pleite des FC Schalke 04 bei der TSG Hoffenheim der einzige Königsblaue, der seine Normalform erreichte – darüber waren sich alle einig: Fans, Verantwortliche, Teamkollegen. Von den Feldspielern zeigten wenige eine angemessene Körpersprache – einer war Torjäger Marius Bülter. Er hatte sich zwei Chancen erarbeitet (1./53.) und auf dem Platz für den einzigen Schalker Knalleffekt gesorgt, als er eine Eckfahne abräumte.
Und doch war Bülters Enttäuschung riesengroß. „Wir haben es vor allem in der ersten Halbzeit nicht gut gemacht“, lautete seine schonungslose Analyse. „Hoffenheim hat es mit einem einfachen langen Ball jedes Mal geschafft, gefährlich zu werden. Diese Bälle auf Kaderabek haben wir nicht verteidigt bekommen. So fällt auch das 1:0“, sagte Bülter. Eine deutliche Kritik – einzelne Mitspieler aber erwähnte Bülter nicht.
In der Kabine, sagte der 30-Jährige, sei die Stimmung resigniert, enttäuscht gewesen. „Jeder wusste, was für eine Bedeutung das Spiel hatte, welche Chance wir hatten. Wenn man die nicht nutzt und gerade mit dieser Art und Weise in der ersten Halbzeit, das ist extrem bitter“, resümierte Bülter. Der Applaus der über 10.000 mitgereisten Schalker Anhänger nach dem Spiel hätte gut getan. „In der zweiten Halbzeit haben wir uns reingebissen, alles versucht. Sicherlich war es auch da nicht unser bestes Spiel, aber wir haben die Grundtugenden auf den Platz gebracht. Wir müssen zusammenhalten, nur so geht’s. Das haben die Fans nach dem Spiel gezeigt.“
Dass Schalke in den vergangenen drei Spielen nur einmal traf – Bülter selbst verwandelte beim 1:1 in Augsburg einen Elfmeter – bereitet dem Linksaußen keine Sorgen. Auf Nachfrage dieser Redaktion sagte er: „Wir hatten unsere Möglichkeiten, Tore zu machen – in Hoffenheim und auch vor einer Woche gegen Leverkusen. Wenn es so wäre, dass wir gar nicht mehr vors Tor kommen, erst dann würde ich mir Sorgen machen.“
Am Freitag (20.30 Uhr/DAZN) trifft Schlusslicht Schalke auf den Vorletzten Hertha BSC. Dann müssen Tore fallen, alles andere als ein Sieg wäre eine Enttäuschung für S04. Von einem Finale wollte Bülter nicht sprechen. „Es ist ein sehr wichtiges Spiel, aber kein Endspiel“, sagte er.